Sono Story 3

 

Beschwerdefreier Patient. Nach einem Unfall wurde extern eine Abdomen-Sonographie durchgeführt (um freie Flüssigkeit oder Organverletzungen auszuschließen). Hierbei zeigte sich eine unregelmäßige Leberstruktur. Zur weiteren Abklärung erfolgte extern ein MRT des Oberbauchs:

 

Die zwei Bilder sehen so unterschiedlich aus, da es unterschiedliche Wichtungen sind (T2 und T1). Auffällig erkennt man eine granulierte Leber mit flüssigkeitsgefüllten Hohlräumen.

 

Sonomorphologisch stellte sich die Leber folgendermaßen dar (Nahaufnahmen):

Hier erkennt man in der gesamten Leber eine granulierte Struktur mit echoreichen Läsionen, die keine raumfordernde Wirkung haben. Einzelne echofreie Hohlräume. Auch im Powerdoppler zeigen die Läsionen keine Hyperperfusion [Abb. 4]. Im Nahfeld erkennt man eine glatte Leberkapsel [Abb. 5].

 

Welche Differenzialdiagnosen kommen hier in Betracht? - Eine diffuse Lebermetastasierung, ein Caroli-Syndrom, Morbus Wilson, eine hepatische Porphyrie oder Leberzirrhose erscheinen auf Grund der klinischen Beschwerdefreiheit und unauffälligem Labor unwahrscheinlich.

 

Dann stand noch die Peliosis hepatis im Raum, nach einer Literaturrecherche in meinem dicken Sonographiewälzer auch die von Meyenburg-Komplexe.

Histologisch konnten dann tatsächlich die von Meyenburg-Komplexe bestätigt werden. Dies sind Gallengangserweiterungen mit Bindegewebsablagerungen, die in den meisten Fällen keine klininsche Bedeutung haben, jedoch die Bildgebung vor das Problem der Differenzierung anderer Leberraumfordengen stellt.

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