Sono story 70

 

Patientin mit persistierend hohen Entzündungsparametern - die Abdomensonographie vor knappen 2 Wochen sowie das Abdomen-CT konnten keinen Infektfocus offenbaren.

Zur weiteren Abklärung der Entzündungsparameter ohne Focus erfolgte ein PET-CT (u.a. Vaskulitis-Diagnostik:

Hier sieht man eine deutliche FDG-Metabolisierung im rechten Leberlappen um die Gallenblase sowie ein zweiter kleiner Herd zwischen rechten und linken Leberlappen im kranialen Bereich der Leber.

Die erneut durchgeführte Abdomensonographie (nur eingeschränkte Sonographiebedingungen) offenbarte folgenden Leberbefund neben der mit einem großen Gallenstein gefüllten Gallenblase:

Die Genese dieser Raumforderung (echoarmer Halo, unscharf begrenzt mit verhältnismäßig echogenem Zentrum) im rechten Leberlappen war unklar. Daher wurde eine Kontrastmittelsonographie durchgeführt (die Bilder zeigen Ausschnitte aus den einzelnen Phasen von der arteriellen über die protalvenöse bis zur Spätphase):

Die Läsion zeigt in der arteriellen Phase eine caotische arterielle (Hyper-) Perfusion. Sie ist in der arteriellen Phase komplett perfundiert - keine Perfusionsdefizite. Bereits in der Portalvenösen Phase zeigt sich ein flaues washout, dass sich dann in der Spätphase deutlicher demaskiert.

 

Nun blieben zwei Differnezialdiagnosen - ein verschleppter, z.B. chologener Leberabszess oder eine cholangiozelluläres Karzinom (CCC).

 

Für den Abszess sprechen: 1. Die Infektparameter 2. Die unauffällige Abdomensono und CT vor 2 Wochen

 

Für das CCC sprechen: 1. Keine Besserung auf Antibiotika 2. Das Kontrastmittelverhalten der CEUS 3. Der im PET-CT anreichernde Satelitenherd 4. mangelnder klinischer Focus/ keine Beschwerden.

 

Da die antibiotische Vorbehandlung über 10 Tage die Diagnostik verfälscht haben könnte wäre eine sichere Klärung nur mittels Operation oder Biospie möglich gewesen. Dies wurde jedoch durch die Patientin abgelehnt - sodass dieses Rätsel vorerst ohne sichere Lösung bleibt...

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